GEWALT-STAAT-ÄSTHETIK
Eva-Maria Horstick & Tankred Tabbert

Eva-Maria Horstick


Die in Dortmund lebende Foto-Künstlerin Eva-Maria Horstick schloss 2002 ihre Studien an der Fachhochschule Dortmund im Bereich Kommunikationsdesign / Fotodesign mit einer Diplomarbeit über den Kosovo „Station Prizren“ ab. Bereits vor ihrem Studium bestimmten Kamera, Choreographie und Inszenierung ihre Tätigkeit: Sie organisierte Modenschauen als Showtheater. Ein spannender Mix zwischen Oper, Popkultur und Jazz. 1997 starb ihr Bruder Uli und sie verabschiedete sich aus der Welt des schönen Scheins. Sie nannte schon damals ihr Leben einen „Treppentwist".

 

Nach intensiven Ausflügen in die Modewelt machte sie das damals noch 2. Standbein Fotografie zum ersten, studierte Kommunikationsdesign mit Abschluss. Aus dieser Zeit gelangten ihre Fotos in renommierte Magazine wie FOCUS, die ZEIT, Clique Kanada, NY Welltone Music, Extract London, Penthouse, Unicum. Eva findet ihre Themen buchstäblich auf der Straße. Es geht u.a. um gesellschaftspolitische Probleme, Menschenhandel, Gewalt, Prostitution, Ohnmacht und Macht fotografierte sie mit den ihr eigenen künstlerischen Möglichkeiten, z.B. Fotoserien zu Themen wie „Das Revier ist weiblich“, „Unretuschiert“ „Urbane Alltagsfotografie“, „Porträts für
den Frieden“ oder "Babaismus" über die Auswirkungen des Schönheitsideals von Schaufenster- und Barbiepuppen ebenso wie die Serie „Schönheitswahn zum Quadrat“ die den Weg der Künstlerin aus der Bevormundung durch u.a. Werbebilder und Konsumverhalten schildert, welches sie damit untersuchte. Ihre Serie „2490“ befasst sich u.a. damit, dass die UN wenig Einfluss auf den Frieden zu haben scheint. Angesichts des bevorstehenden Irakkrieges fuhr Eva mit 11 Freunden an das Brandenburger Tor und machte eine Bilderverbrennung gegen das Vergessen von Kriegen. Danach erstellte sie mehrere Serien zum Thema „Verantwortung“ und „Frieden“.

2005-2018 arbeitete sie an dem Kunst-Projekt „Photo meets Manga“. Dazu bat sie 2004 eine junge Hamburgerin spezielle Manga-Figuren zu ihren Fotografien zu malen, die jenseits von bekannten Manga-Gesichtern agieren sollten. Eva erweiterte damit ihre Vorstellung von Kunst und Raum auf einmalige Weise. Es entstanden Bilder voller Emotionen, die nicht nur die beiden Genres, sondern auch Realität und Phantasie verschmelzen lassen. Sie sind Ausdruck der Begegnung zweier Generationen, von Kunst und Popkultur, von japanisch-inspirierten und europäischen künstlerischen Haltungen. Seit den 1990er Jahren beschäftigt sie sich darüber hinaus mit dem Strukturwandel des Reviers. So ist die Fotoserie „Missing Steel“ der Demontage der Hochöfen und der Montanindustrie gewidmet. Portraits u.a. mit behinderten Frauen, die sie von 2012-2013 nach ihren Wünschen und Träumen befragte, waren ein wichtiges Anliegen für sie. Das Projekt „7 Himmel Komm“ wurde über mehrere Monate durchgeführt, um behinderte Frauen zu Wort kommen zu lassen. Bereits 2010-2012 befragte sie 14-16 Jährige Mädchen und portraitierte unretuschiert nicht nur eine Generation Zukunft, sondern hielt in den Interviews fest, welche Vorstellungen diese Mädchen von der Zukunft in zehn Jahren hatten.

Für weitere Arbeiten reiste sie nach Südafrika, dem Kosovo, Paris, Prag, Berlin, London, New York und immer wieder vor Ort im Ruhrgebiet. Entstanden sind daraus Fotoserien, die in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen waren.


Weitere Informationen auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eva-Maria_Horstick
www.arteve.de

Ausstellungen (Auswahl):

2020: Gemeinschaftsausstellung zum Thema Kinderarmut, Wissenschaftspark Gelsenkirchen
2020: "Theater des Lebens", GAf Hannover
2019: "Charlottenburger Hängung", Galerie Michaela Helfrich, Berlin
2019: L. Fritz Gruber Photopreis, Köln
2018: „Photography meets Manga“, Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens (OAG) in Tokyo, Japan
2016: „Eva 2490“, Galerie Hovestadt Nottuln
2016: „Manga Photos Manga“, Art Beat Gallery Brüssel
2015: „Unretuschiert - Familien im Revier“, NRW Landesvertretung
2015: „Babaismus“, Studio Galerie Düsseldorf
2015: „What a wonderful world“, Museum Gescher
2014: „Null Uhr Nachtaktiv“, Galerie So-66 Münster
2014: „Töchter 2010-2014“, „Unretuschiert - Familien in Deutschland", Stadt Galerie in Altena
2011: „Unretuschiert - Familien im Revier", Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund
2010: „Photo meets Manga“, Levantehaus Hamburg
2010: „Cancer Positiv”, Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund
2009: „Photo meets Manga“, Deutsches Haus New York City
2009: „Eva jenseits von Eden“, Galerie Camera Obscura Dortmund
2008: „ RetroSehen“, Stadtgalerie Torhaus Rombergpark Dortmund
2003: „2490“ Gendermainstreaming, Galerie am Arkona Platz

Sammlungen: Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Sammlung Deutscher
Bundestag, Museum für Kunst und Gewerbe Köln



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